Freitag, 14. März 2008

Nicaragua - Granada

Der erste Ort in Nicaragua, den ich irgendwie planlos (seit ich hier in Centralamerica bin, hab ich mich mehr nach Empfehlungen gerichtet, als nach meinem Reiseführer) anlief war Isla de Ometepe. Die Insel besteht aus zwei Vulkanen, die im grössten See Zentralamerikas liegen. Es gibt auf der Insel wenig Tourismus und die Menschen die hier wohnen, sind grösstenteils Bananen-, Reis-, Früchteanbauer oder Fischer. Alle haben ein Fahrrad und nur wenige ein Auto und so macht das Leben dort einen sehr gemütlichen Eindruck. Gleich am 2ten Tag gabs eine "Wanderung" zum Vulkankrater (1610 m) und so wurden zwei Schweizerinnen, ein Israeli und ich von unserem Guide Silvio in einem Teufelstempo den Vulkan hochgetrieben. Es war wohl das härteste, was ich seit langem gemacht hatte. Silvio hingegen war 55 Jahre alt, rauchte eine nach der anderen, erzählte ständig irgendwelche Witze und hatte nie ne Schweissperle auf der Stirn. 1000 Höhenmeter in 5h und dann wieder 4h nach unten. Am nächsten Tag war nicht mehr drin, als mit dem Fahrrad zum Strand zu fahren, ein paar Bierchen mit ein paar Einheimischen zu trinken und dann wars das auch schon wieder.

Heute fuhr ich mit der Fähre nach Riva zurück und nahm den Bus nach Granada. Alle sassen schon im Bus bzw. standen (die Busse sind grundsätslich um das Doppelte überbelegt) und warteten darauf, dass die Möhre sich endlich in Bewegung setzt. Da stieg, wie es üblich in Lateinamerika ist, der ein oder andere Irgendwasverkäufer in den Bus und offerierte brüllend durch den Bus gehend seine Waren. Wir warteten mehr als eine 1/2h und ich hab dann aus Langerweile angefangen zu zählen. Getrocknete Bananen, Erdnüsse, Eis, religiöser Schmuck, Popkorn, Kaugummis, Früchte, Lotterieschein, Klopapier, Gebäck, Getränke, Taschenlampen, Musik- und Video CD`s, Uhren, ganze Mittagsgerichte, Zeitungen und weiss der Henker was noch alles. Es waren über 54 !!! Und auch als man kaum noch stehen konnte, bestand für den Hungrigen immernoch die Möglichkeit, dass ein Bauchlandenverkäufer sich seinen Weg durch den rappelvollen Bus schlägt und ihm ein leckeres Hünchen serviert. Das is Service, was!

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